Breitbeil

Verschiedene Breitbeile
Behauer auf der Burgbaustelle Friesach

Das Breitbeil – auch Breitaxt, Breitbeilaxt oder Beschlagbeil genannt – wird als Beil zum Behauen von Rundholz zu Balken verwendet und gehörte zur Grundausstattung der Zimmerleute. Heute hat es keine praktische Bedeutung mehr, da Sägewerke seine Aufgabe vollständig übernommen haben.

Das Breitbeil ist etwa 50 bis 70 cm lang und unterscheidet sich von anderen Äxten und Beilen dadurch, dass eine Seite des Kopfes abgeflacht ist und der Stiel schräg zum Kopf läuft. Dabei gibt es rechte und linke Ausführungen. Außerdem ist der Kopf größer als der anderer Äxte. Die Schneide ist einseitig angeschliffen auf der Seite, nach der der Stiel weist. Der Keilwinkel soll etwa 17° betragen.[1] Es gibt noch Zimmerleute, die den Umgang mit dem Breitbeil beherrschen. Mit der Rekonstruktion ganzer Fachwerkbauten wird diese Arbeitsweise wieder gefördert. Eine umfangreiche Sammlung historischer Breitbeile und weiterer alter Holzbearbeitungswerkzeuge befindet sich im Besitz des niedersächsischen Bildhauers Hans-Tewes Schadwinkel.

Da in einem Wikingergrab in Langeid in Norwegen zusammen mit einer Breitaxt das Langeid-Schwert von etwa 1025 n. Chr. gefundene wurde, ist auch von einer anderen Verwendung der Äxte auszugehen.

  1. Franz Krämer: Grundwissen des Zimmerers, Bruderverlag, Karlsruhe 1982, ISBN 3-87104-052-5

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